Am Freitag, den 24. Juni fand bei heißem sonnigen Wetter der Auftakt für den Tag der offenen Gartentür statt. Der 13. landesweite Tag der offenen Gartentür war dann der Sonntag, wie in den Vorjahren der letzte Sonntag im Monat Juni. Im Landkreis Rastatt beteiligten sich 2 Gärten, beide Gärten liegen in Loffenau: der Garten von Frau Sabine Lorenz im Rheinblick und der Garten des Obst & Gartenbauverein Loffenau. Landesweit nahmen insgesamt 86 Gärten teil, davon 2 in Bayern.
Träger des Tags der offenen Gartentür ist der Landesverband für Obstbau, Garten und Landschaft Baden-Württemberg e.V. (LOGL) mit Sitz in Stuttgart. Er ist der Dachverband der Obst- und Gartenbauvereine sowie der verbindenden Kreis- und Bezirksverbände in Baden-Württemberg. Der LOGL setzt sich für die Förderung einer vielfältigen Gartenkultur, den Erhalt und die Pflege von Streuobstwiesen ein und möchte die Begeisterung von Kindern und Jugendlichen für Themen der Obst- und Gartenkultur wecken, Fachwissen erhalten und Fachwissen weiter geben.
Der Tag der offenen Gartentür soll, so erklärt der Geschäftsführer des LOGL Rolf Heinzelmann, die offizielle Möglichkeit geben, einen Blick – zum Teil auch über die Landesgrenzen hinweg – in den Nachbarsgarten zu werfen. „Wir machen die Türe auf und nicht zu.“ Das Öffnen der Gärten soll nicht einem Wettbewerb dienen, sondern der Wahrnehmung der Vielfalt.
Der Erste Landesbeamte Dr. Jörg Peter unterstrich zudem, dass Begegnungen Sinn und Zweck der offenen Gartentür seien und fügte hinzu „Wir drücken den Knopf auf Willkommen und nicht auf Exit.“ Er bedauert, dass das Thema Nutzgarten etwas an Bedeutung verloren habe. Der Garten entwickele sich heute zunehmend zum Schaugarten. Wünschenswert sei, das Vermächtnis der Generationen weiterzugeben.
Der Vorsitzende des Vereins Ulli Borscheid stellte den OGV vor. Er berichtete interessant über die Entstehung des Vereins, den Erdbeeranbau in den 1950er Jahren, die Gestaltung des Versuchs- und Lehrgartens mit seinen Gebäuden, das grüne Lehrzimmer, die Hilfe bei der Obstverwertung (auch für Nachbargemeinden) und über die Aktionen des OGV wie etwa Pflanzungen für die Ortsverschönerung, Schnittkurse, Fachvorträge, Beratung von Mitgliedern und Programme für die Kinder.
Bürgermeister Steigerwald berichtet, er habe seinerzeit Pläne verhindern können, die auf dem Gelände des Lehrgartens ein Schwimmbad vorsahen. Ein solches würde möglicherweise jetzt nicht mehr existieren. In seiner heutigen Bestimmung soll der Platz, eine „Sonnenstube“, für den Vereinszweck des OGV für viele Generationen genutzt werden können. Der OGV sei geeignet, Gäste von Nah und Fern einzuladen, er beziehe die Kinder und Jugendlichen ein, alt und jung fühlten sich hier wohl, der Verein kümmere sich vor allem auch um das Streuobst. Das Landesprogramm zum Erhalt der Streuobstwiesen sei dagegen zu bürokratisch. Steigerwald erklärt: Unser Ziel ist es, wenn ein Obstbaum fällt, soll ein neuer gepflanzt werden. „Wir sehen nach dem Ertrag“ und „mosten und pasteurisieren selber“.
Der II. Vorsitzende des Kreisverbands Rastatt Jürgen Sax, der die Veranstaltung unterhaltsam moderierte, teilte seine „Freude mit, dass der OGV Loffenau mit seinem einmaligen Lehrgarten für den Auftakt ausgewählt worden ist“, und dankte dem Team des OGV für die Vorbereitung und Bewirtung. Auch Rolf Heinzelmann dankte hierfür dem Verein.
Abschließend hob Heinzelmann die Bedeutung der Insekten hervor, deren Menge in den letzten Jahren sichtbar abgenommen habe. Er dankte den Kindern der 3. Grundschulklasse, von denen jedes unter Anleitung von Elke Borscheid vor und während der Veranstaltung im grünen Lehrzimmer ein Insektenhotel mit Hämmern, Schrauben und letztlich Ausfüllen mit Kiefernzapfen, Stroh usw. hergestellt hatten.
Am Ende der Auftaktveranstaltung wurde der mustergültige Garten von Sabine Lorenz im Rheinblick besucht.
